Meldungen, Berichte und andere Artikel zur Informationsvermittlung folgen dem »Prinzip der umgekehrten Pyramide« und beantworten die klassischen W‑Fragen. Allerdings landen all die bedeutenden und etwas weniger bedeutenden Fakten erst gar nicht bei den Lesern, wenn die Darstellung langweilig oder gar unverständlich aussieht: Niemand ist verpflichtet, die Zeitung komplett durchzuarbeiten oder auf einer Nachrichten-Website die Prioritäten der Redaktion zu beachten. Um tatsächtlich Aufmerksamkeit zu erregen, ist einige Anstrengung unerlässlich. Sprachliche Stilmittel wie anregende Zusätze öffnen den Zugang zu den Texten und ihren Inhalten.
Anregende Zusätze helfen, einen Beitrag leichter zu verstehen. Dafür müssen die Autoren diese gestalterischen Instrumente vorsichtig einsetzen: Sie dürfen keine Stilblüten großzügig verteilen, sondern sollten die anregenden Zusätze gezielt verwenden. Zitate, Beispiele und Analogien können die nackten Informationen unterstützen – es geht dabei allerdings nicht darum, etwas durch die Blume zu sagen oder Germanisten eine Freunde zu bereiten. Der alte Grundsatz »form follows function« gilt auch bei anregenden Zusätzen. Aber Journalisten greifen gerne in ihre gut gefüllte Trickkiste, um ihre Artikel ansprechend zu formen. Warum etwa nicht mal den Leser persönlich anreden?